Dienstag, 14. Juni 2016

Sklave - Liebe - Freiheit - OSHO

Und wenn du noch tiefer schaust, wirst du entdecken,
dass du dich sogar danach gesehnt hast, ein Sklave zu werden.
Direkt kann man nicht darum bitten, ein Sklave zu werden; das wäre zu erniedrigend.
Und direkt kann man nicht zu jemanden sagen: "Sei mein Sklave!"
Er wird dagegen rebellieren.
Und man kann auch nicht sagen: "Ich möchte dein Sklave sein."
Also sagt man: "Ich kann ohne dich nicht leben!"
Aber es bedeutet das Gleiche.
Und sobald das eigentliche Bedürfnis erfüllt wurde, verschwindet die Liebe.
Dann fühlt man die Fessel, die Sklaverei und dann beginnt man zu kämpfen, um wieder frei zu werden.

Liebe wird zu Gebundensein, wenn es keine Liebe ist.
Dann hast du bloß ein Spiel gespielt und dir etwas vorgemacht.
Dein Gebundensein ist deine Wirklichkeit; die Liebe war nur ein Vorspiel.
Darum wirst du immer, wenn du dich verliebst, früher oder später entdecken, dass du ein Mittel zum Zweck geworden bist - und damit nimmt das ganze Unglück seinen Lauf.
Was ist das für ein Mechanismus?
Warum läuft das so ab?
Wenn die Liebe zu Gebundensein wird, ist sie eine Last, eine Fessel.
Doch warum wird Liebe zu Gebundensein?
Zuerst musst du eines verstehen: Wenn aus Liebe Gebundensein wird, dann warst du nur in der Illusion gefangen,
dass es Liebe sei. Dann hast du dir nur selbst etwas vorgegaukelt und es für Liebe gehalten.
In Wirklichkeit hattest du das Bedürfnis nach Bindung.
Und wenn du noch tiefer schaust, wirst du entdecken, dass du dich sogar danach gesehnt hast, ein Sklave zu werden.
Es herrscht subtile Angst vor der Freiheit und im Grunde möchte jeder ein Sklave sein. Natürlich redet jeder von Freiheit, aber keiner hat den Mut, wirklich frei zu sein. Denn wenn du wirklich frei bist, bist du allein.
Nur wer den Mut hat, ganz allein zu sein, kann wirklich frei sein.
Aber keiner hat den Mut, allein zu sein.
Du brauchst jemanden.
Und warum brauchst du jemanden?
Weil du Angst hast vor deiner Einsamkeit.
Du langweilst dich mit dir selbst.
Und tatsächlich, wenn du einsam bist, erscheint dir alles sinnlos.
Sobald du jemanden hast, bist du beschäftigt und hast dir künstlich einen Sinn geschaffen.

Für dich allein kannst du nicht leben, also fängst du an, für jemand anderen zu leben.
Und das Gleiche gilt auch für den anderen:
Er oder sie kann allein nicht leben, also sucht er nach einem anderen.
Zwei Menschen, die beide Angst vor der eigenen Einsamkeit haben, finden sich
und beginnen ein Spiel miteinander - das Spiel der Liebe.
Doch insgeheim suchen sie Bindung, Abhängigkeit, Versklavung.
Alles, was man sich wünscht, tritt früher oder später ein.
Das ist eines der fatalsten Dinge in dieser Welt.
Was auch immer man sich wünscht, wird einmal eintreten.
Früher oder später bekommt man es und dann verschwindet das ganze Vorspiel.
Wenn es seinen Zweck erfüllt hat, verschwindet es.
Wenn ihr erst einmal Mann und Frau,
gegenseitige Sklaven geworden seid,
wenn ihr erst einmal verheiratet seid,
verschwindet die Liebe,
denn die Liebe war nur eine Illusion,
die es zwei Menschen erlaubte, sich gegenseitig zu Sklaven zu machen.
Direkt kann man nicht darum bitten, ein Sklave zu werden; das wäre zu erniedrigend.
Und direkt kann man nicht zu jemanden sagen: "Sei mein Sklave!"
Er wird dagegen rebellieren.
Und man kann auch nicht sagen: "Ich möchte dein Sklave sein."
Also sagt man: "Ich kann ohne dich nicht leben!"
Aber es bedeutet das Gleiche.
Und sobald das eigentliche Bedürfnis erfüllt wurde, verschwindet die Liebe.
Dann fühlt man die Fessel, die Sklaverei und dann beginnt man zu kämpfen, um wieder frei zu werden.


-Osho- 


14.6.16

Keine Kommentare: